Über "Umwege" auf den Prochenberg

Mit einer Aufwärmrunde erklimmen wir den Ybbsitzer Hausberg 

SaisonFrühjahr, Sommer, Herbst
OrtWaidhofen/Ybbs
Charakteristik

konditonell fordernde Tour mit lohender Aussicht

Strecke44 km, tw. Rundtour
Höhenmeter1146 hm bergauf
Dauerca. 2,5 h

Der Prochenberg ist für uns Ybbstaler sowas wie der erste "richtige" Berg:
Steile Anstiege führen zuerst auf sonnigen Güterwegen, dann auf schottrig-schattigen Forststraßen zur der auf über 1000 Meter gelegenen Hütte, die müden Wanderern und schlaffen Mountainbikern den Sommer über wieder Leben einflößt.

Daneben erhebt sich eine Aussichtswarte, für deren Besteigung man schwindelfrei und windsicher verpackt sein sollte. Ein uneingeschränkter Panoramablick vom Ötscher über den Buchstein, weit in die Kalkalpen hinein und das Ybbstal entlang belohnt für den zehrenden Aufstieg. Und damit meine ich nicht den zur Aussichtswarte ...

Höchste Zeit also, den Hausberg der Ybbsitzer und die Prochenberg-Strecke genauer unter die Stollen zu nehmen.

Wir starten unsere Tour nicht wie "üblich" im Ortszentrum von Ybbsitz, sondern hängen eine Aufwärmrunde von Waidhofen aus dran. (Wer will, startet natürlich gleich in Ybbsitz und wartet genüsslich bei der Hütte auf all jene, die den Höhenrücken dranhängen ... )

Kurz und knackig erklimmen wir nun den Höhenrücken des Arzbergs, der uns über die Stadt hebt und den Weg Richtung Ybbsitz erkennen lässt. Dort folgen wir der asphaltierten Straße, die von Bauernhäusern gesäumt wird und erblicken schon bald unser Ziel, den Prochenberg. Direkt nach einer Senke folgt ein weiterer Anstieg, an dessen Ende wir uns links am steilen Forstweg orientieren. Dieser kurze Abstecher verleiht uns einen Vorgeschmack auf die späteren Rampen des Prochenbergs.

Bei der Höhenweg-Kapelle, auch Pimeskapelle genannt, münden wir wieder auf die Asphaltstraße ein und folgen ihr bis auf den "Knieberg", dessen Schlingen uns ins Ortzentrum Ybbsitz führen. Wer will, wirft einen Blick auf den gegenüberliegenden Hang, wo sich der Anstieg auf den Prochenberg deutlich abzeichnet. 

Nun startet der eigentliche Anstieg auf den Prochenberg.
An der Kirche und am Pfarrhof vorbei empfängt uns die erste Härteprobe durch die letzten Ausläufer der Siedlung hindurch. Vor uns bäumt sich der erste, asphaltierte Teil der Strecke auf. Schnell – oder eher gemächlich – verlassen wir den Schmiedeort Ybbsitz und schrauben uns höher und höher. 

Der Haselsteinerhof markiert unsere Zäsur in der Strecke und erlaubt einen Blick auf die "Haselsteiner Wand", einer erhabenen Felswand, an der schon Mancher sein Leben ließ. Noch vorm Hof biegen wir scharf links ab und folgen der Beschilderung "Mountainbike-Strecke". Diese führt uns direkt auf den Wald zu, wo der weitere Streckenverlauf unverfehlbar stetig bergauf führt. 

Wer Glück hat, kann seine Trinkflasche am Brünnlein füllen, doch oft tröpfelt es nur mühselig aus dem hölzernen Auslass
Mit jeder Serpentine wird das unter uns liegende Örtchen Ybbsitz kleiner, bis es hinter'm dichten Mischwald verschwindet.

Die nächsten Kilometer führen die Forststraße weiter hoch, immer durch den Wald. Bevor wir zum finalen Klimmzug ansetzen, dürfen wir auf ein paar eher flach verlaufenden Metern noch Kräfte sammeln. 

Nun führen uns entweder drei aufeinander folgende, steile Rampen an linken Forstweg entlang. Oder wir nutzen die neu errichtete Straße, die rechts deutlich sanfter ansteigt.
Beide Wege treffen sich eine Kurve unterhalb der Prochenberghütte, wo an sonnigen Sommertagen die Gästeschar die Ankommenden empfängt.


Wir suchen uns also ein möglichst windstilles Plätzchen an der Sonnenseite und lassen uns von der Sommersonne trocknen. Belegte Brote, Aufstriche und köstliche Mehlspeisen entlohnen uns nun für den Aufstieg. Dazu gibt's Limonaden, ein kühles Bier oder Kaffee – verdient hätten wir uns alles!  

Nun folgt der letzte große Test: Sind die Beine noch fit genug für den Aufstieg zur Aussichtswarte? Schwindelfrei sollte man auf dem Gebilde durchaus sein. Wer das von sich behaupten kann, wird mit einem grandiosen 360-Grad-Blick belohnt. Und dann scheint von hier oben alles ganz mühelos ... 
[Vorsicht auf den metallischen Treppenstufen mit Cleats in den Schuhsohlen!] 

Ab Mai ist die Prochenberghütte sonntags bewirtschaftet. In den Sommermonaten Juli, August und September sogar Samstag, Sonntag und an Feiertagen. Am Nationalfeiertag. den 26. Oktober, schließt die Hütte ihre Holztüre. Doch selbst dann versorgt eine Selbstbedienungstruhe neben dem Hütteneingang gegen ein paar Münzen die Gipfelstürmer.

Doch keine Sorge: Wer am Prochenberg leer ausgehen sollte oder außerhalb der Saison aufschlägt, wird im Ortszentrum von Ybbsitz bestens versorgt. Definitiv eine Sünde Wert ist die Einkehr in der Bäckerei und Konditorei Molterer. Sobald die Frühlingssonne strahlt, lockt auf köstliches, selbstgemachtes Eis Groß und Klein in den geselligen Gastgarten.

Und so ein Eis ist schnell geschleckt, während wir für alle Zuhausegebliebenen noch schnell ein paar Köstlichkeiten in den Rucksack packen. 
Auf die paar Gramm am Rücken kommt es nun nicht mehr drauf an, denn nun rollen wir die restlichen 10 Kilometer ganz gemütlich am beinahe flach verlaufenden Radweg zurück nach Waidhofen. 


Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke

Prochenberghütte

Normalerweise Mai, Juni und Oktober sonntags und feiertags Hüttenbetrieb. Juli, August, September auch am Samstag, am Sonntag und an Feiertagen.

Aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkungen und Bewirtungseinschränkungen gibt es KEINEN Hüttenbetrieb und KEINE Getränkekiste. Voraussichtlich startet der Hüttenbetrieb im Jahr 2020 mit Ende Mai. Hier finden interessierte Gäste Details


Bäckerei & Konditorei Molterer, Ybbsitz

Köstliche Mehlspeisen, hervorragendes Frühstück und vor allem traumhaft cremiges Eis lockt Radler, Kirchgänger und sonstige Banditen in den geselligen Gastgarten. :)


Die Pizzeria "Bella Milano" hält außerdem eine große Speisekarte bereit, beim "Kami" im Café am Platz gibt's auch etwas für den kleinen Hunger und wer gut und deftig schmausen will, findet im Gasthof zum Goldenen Hirschen Platz. 

Die Gastroangebote findest du am besten auf  http://schmieden-ybbsitz.at/essen


Keine Tour versäumst du übrigens mit der Bike-Post!